Safaritour Kenia 2018 / 2019

Auf unsere Weltreise hatten wir den Kontinent Afrika gänzlich ausgelassen. Folglich hatten wir uns als Ziel gesetzt, dass unser nächstes Reiseziel irgendwo in Afrika sein muss. Irgendwann hatten wir uns entschieden eine Safari-Tour zu machen und die Auswahl fiel auf Kenia.

 

Durch einen Arbeitskollegen von Mery kam ein Kontakt mit einem Safari Veranstalter in Kenia zu Stande und wir gestalteten unsere Reiseziele in Kenia. Wir hatten uns entschieden in der Weihnachts- und Neujahrzeit dorthin zu reisen und hatten uns einen Zeitrahmen von etwas über zwei Wochen in Aussicht gestellt. Wir hatten uns auch entschieden nicht selber in Kenia mit dem Auto zu fahren und stattdessen einen Fahrer mit einem Safariauto zu buchen. Für die Übernachtungen wählten wir Lodges der mittleren Preiskategorie. Die Tour beinhaltete den Fahrer mit dem Safariwagen inklusive Spritkosten, Übernachtungen, Verpflegung sowie die Nationalparks-Gebühren. Der Reiseveranstalter hatte uns nahe gelegt die Tour mit einem Strandaufenthalt in Mombasa zu verbinden, schließlich machen das die meisten Touristen die nach Kenia kommen. Wir entschieden uns jedoch die vollen zwei Wochen auf Safaritouren zu gehen um die verschiedenen Nationalparks zu besuchen. Strände hatten wir genügend auf unsere Weltreise gesehen und wir entschieden uns die Küste Kenias auszulassen. Im Nachhinein haben wir dies auch nicht bereut. Denn unser Ziel war es so viele verschiedene Tiere wie möglich zu Gesicht zu bekommen und die verschiedenen Klimazonen sowie Vegetationen zu erleben.

 

Wir flogen mit Swiss direkt von Zürich nach Nairobi und kamen am Abend an. Wir buchten eine Übernachtung in der Nähe vom Flughafen und wurden am nächsten Morgen von unserem Safari-Guide John abgeholt.

 

Unser erstes Park war der Amboseli Nationalpark südlich von Nairobi. Die Parkanlage liegt am Fuße des Berges Kilimandscharos, die Landschaft ist üppig grün, der Park hat das ganze Jahr über Wasser welches aus dem Schnee bzw. Gletscher des Kilimandscharos stammt. Der Amboseli Park wird auch der Elefanten Park genannt. Hier leben mehr als 1000 Elefanten, die Population ist riesig. Wir waren auch sprachlos von dem Anblick der vielen Flamingos, wir hatten das Glück die große Population hier in den Seen des Amboseli sehen zu können. Wir sahen hier auch zwei männliche Maasai Giraffen die gegeneinander um die Gunst eines Weibchens gekämpft hatten. Das dumpfe Geräusch als sie mit Ihren Köpfen gegen den Körper des anderen schmetterte war durchaus laut, echt faszinierend so etwas beobachten zu können. Unser Lodge war auch sehr nett eingerichtet, es leben auch verschiedene Tiere um den Lodge herum wie z.B. der Kirk-Dikdik, eine der kleinsten Antilopen Afrikas, Meerkatzenaffen, Mungos sowie verschiedene Vogelarten. Wir blieben hier insgesamt zwei Nächte und verbrachten Heiligabend in unsere Lodge. Unser Lodge hatte extra eine kleine Feier für die Gäste veranstaltet, es gab ein super Buffet mit Abendunterhaltung, alles in allem war es ein gemütlicher netter Abend.

 

Von Amboseli reisten wir weiter nach Naivasha See, hier verbrachten wir ebenfalls zwei Nächte. Unser Lodge lag direkt am See mit einer eigenen Bootsanlegerstelle. Naivasha beheimatet viele Nilpferde sowie verschiedenste Vogelarten. Auf der Lodge-Gelände grasten tagsüber die Zebras und die Wasserböcke, Giraffen streiften ebenfalls auf der Lodge-Gelänge umher und am Abend kamen die Nilpferde aus dem See heraus und grasten ebenfalls auf dem Lodge-Gelände. Ab 19 Uhr mussten wir von einem Hotelpersonal begleitet werden wenn wir auf dem Gelände spazierten bzw. aus dem Zimmer gingen, die Nilpferde können durchaus gefährlich werden. Wir hatte eine kleine Bootstour auf dem See gemacht und konnten Seeadler beim Fische fangen beobachten. In der Nähe von Naivasha hatten wir einen Tagesausflug zum Hell’s Gate Nationalpark gemacht. In diesem Park kann man zu Fuß wandern oder mit dem Fahrrad herumfahren. Wir hatten uns entschieden mit dem Fahrrad den Park zu kundschaften. Hier sahen wir viele Warzenschweine, Zebras, Antilopen und Giraffen. Ebenfalls in diesem Park gelegen kann man eine Wanderung an der Hell’s Gate Gorge machen. Man läuft hier entlang eines Schluchten bzw. kleiner Flusslauf. Wir entschieden uns ebenfalls die Wanderung durch die Schlucht zu machen. An verschiedenen Stellen treten heiße Wasserquellen hervor. Hier wurde auch eine Szene von dem Film Tomb Raider mit Angelina Jolie gedreht. An diesem Tag waren wir ziemlich kaputt, Fahrradtour und Wanderung an einem Tag in der Hitze war dann doch etwas zu viel für uns.

 

Von Naivasha fuhren wir weiter nach Maasai Mara Nationalpark. Auf dem Weg zum Park machten wir einen kurzen Halt in einem Waisenhaus. Wir waren über die Zustände ziemlich schockiert, Afrika ist nochmals um einiges ärmer als einige Länder in Asien von denen wir wissen wie die Armutszustände dort sind. Unser Lodge lag am Rande des Nationalparks und wir hatten diesmal ein Zelt. Es ist ein wenig in die Jahre gekommen aber ansonsten war es sehr nett hier. Der Park selber ist sehr weitläufig, offene Gras- und Steppenlandschaften mit vereinzelten Bäumen. Der Maasai Mara Park ist ein Ausläufer des Serengeti National Park welches sich in Tansania befindet. Die Grenzen zwischen den Parks sind offen, wir waren für einen kurzen Moment in Tansania und betraten den Serengeti National Park. In Maasai Mara hat man eine gute Chance die sogenannten „Big Five“ zu sehen. Unter den „Big Five“ sind folgende Tiere gemeint: Elefant, Nashorn, Wasserbüffel, Löwe und Leopard. Wir hatten sogar Glück und konnten an einem Vormittag alle Tiere entdecken. Wir verbrachten hier insgesamt 3 Nächte. Am letzten Tag in Maasai Mara besuchten wir noch ein einheimisches Dorf der Maasai. Es war interessant zu sehen wie sie bis heute noch weitestgehend traditionell leben ohne moderne Einflüsse.

 

Von Maasai Mara reisten wir weiter zum Nakuru See und übernachteten eine Nacht in der Stadt Nakuru. Dort besuchten wir kurz die Stadt und landeten am Ende in einem Einkaufszentrum. In den zwei Wochen wo wir unserer Safaritour gemacht hatten, verbrachten wir nur hier eine Nacht in der Zivilisation. Ansonsten waren unsere Lodges und Zelte immer im Park selber oder an der Parkgrenze weit weg von irgendwelchen Städten. Der Nakuru Nationalpark ist ein kleiner Park, er ist komplett umzäunt, sogar zweifach. Hier leben die vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashörnern. In diesem Park werden die Nashörner sehr streng von den Rangers bewacht. Auch beheimatet der Park die seltenen Rothschild Giraffen. Der Nakuru See ist alkalisch, früher beherbergte er sehr viele Flamingos, hier gediehen die Algen und die Krebstierchen sehr gut. Im Laufe der Zeit ist jedoch das Grundwasser weiter gestiegen so dass die Konzentration an Salz geringer wurde und somit das Futter für die Flamingos nicht mehr so zahlreich gediehen. Die zweite Nacht in Nakuru verbrachten wir im Park auf einer Anhöhe. Die Aussicht war fantastisch und wir verbrachten unser Silvesterabend hier in diesem Lodge. Auch hier gab es eine Party mit reichlich gutes Essen sowie Unterhaltung.

 

Von Nakuru reisten wir zum Mount Kenya Nationalpark. Die Vegetation hier änderte sich sehr extrem. Um den Mount Kenya ist es sehr feucht, es regnet hier sehr viel und die Vegetation ähnelt sehr dem Regenwald. Unser Lodge befand sich auf über 2000 Meter über dem Meeresspiegel, die Nacht war wirklich kalt, um die 10°C herum und keine Heizung. Die Lodge ist komplett aus Holz gebaut, sehr urig aber auch sehr gemütlich. Die Lodge-Betreiber haben auf dem Gelände eine Wasserstelle, von unserem Zimmerbalkon aus kann man viele verschiedene Tiere sehr gut beobachten die an die Wasserstelle kamen. Wir sahen Wasserbüffel, Antilopen, Affen, Wildschweine, verschiedene Vogelarten sowie ein junger männlicher Wald-Elefantenbulle. Wir verbrachten hier nur eine Nacht.

 

Am nächsten Tag ging die Reise in die letzte Etappe. Wir fuhren von Mount Kenya nach Samburu National Park. Der Park liegt mit ca. 600 Meter über dem Meer als eines der tiefsten den wir besucht hatten. Dementsprechend ist das Klima hier sehr heiß, trockene Busch- und Steppenlandschaften prägen das Bild. Hier findet man den von Aussterben bedrohte Grevy-Zebras sowie die Giraffengazellen mit ihren langen Hälsen. Hier sahen wir die dritte Giraffenart auf unsere Reise, sie werden Netzgiraffe oder auch Somali Giraffe genannt, ihre Fellzeichnung ist wirklich das Schönte unter den Giraffen was wir bis dahin gesehen hatten. Auch ist die Population an Leoparden in diesem Park recht groß und die Wahrscheinlichkeit sie hier anzutreffen ist sehr gut. Wir hatten das Glück eine Leopardenmutter zu Gesicht zu bekommen mit ihren zwei Babys. Wir verbrachten hier insgesamt 3 Nächte.

 

Von Samburu ging es dann wieder zurück in die Hauptstadt Nairobi. Wir verbrachten in Nairobi noch weitere zwei Nächte und besuchten unter anderem das Nationalmuseum. In Nairobi selber wird man ständig von irgendwelchen Leuten auf der Straße beobachtet und sehr oft angesprochen. Meistens irgendwelche Leute die irgendwelche Sachen verkaufen wollten oder auch von vielen Bettlern. Abends sollten wir laut unserem Guide und Hotelpersonal nicht zu Fuß auf die Straße gehen, es sei zu gefährlich. Ehrlich gesagt fühlten wir uns auch nicht so sicher in dieser Stadt. Ein paar Tage später als wir wieder zurück in der Schweiz waren, hörten wir in den Nachrichten dass eine Bombe dort explodierte. Das verursacht schon irgendwie ein mulmiges Gefühl. 

 

Bei unserer Tour in Kenia überquerten wir zweimal den Äquator. Am Straßenrand gab es immer wieder Leute die die Richtung des Wasserstrudeleffekts in der Nord- sowie in der Süd-Halbkugel mittels eines Schüssels mit einem Loch in der Mitte, Wasser und ein Streichholz (zeigt die Drehrichtung auf dem Wasser an) demonstrierten um damit ein paar kenianische Schilling zu verdienen. Der Physikalische Effekt ist tatsächlich unterschiedlich sichtbar sobald man entweder nördlich, südlich oder genau auf der imaginären Äquatorlinie sich befindet.   

 

Alles in Allem fanden wir unser 2-wöchiges Safaritour als sehr schön. Unser Guide John hatte viele Connections, kannte viele Leute dort, so hatten wir immer gute Tipps bekommen wo welche Tiere sich aufhielten. Er war immer geduldig und freundlich. Wir konnten unsere Tagespläne immer gut mit ihm abstimmen und konnten unsere Wünsche immer äußern. In Maasai Mara hatten wir ein Platten und der Wagen steckte einmal in einem Wasserloch fest. Den Reifen konnten wir selber austauschen und am Wasserloch wurden wir recht schnell wieder von einem anderen Wagen herausgezogen. In den Parks helfen sich die Fahrer alle gegenseitig, in der Pampa ist man auf jede Hilfe wenn man ein Problem hat angewiesen. In den Lodges war das Personal stets freundlich und hilfsbereit. Wir wurden immer gut behandelt und fühlten uns sehr wohl. Die Tierwelt in Kenia ist wirklich unglaublich, so reichhaltig und vielfältig. Die Landschaften und Vegetationen sind wirklich sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Wer gerne die großen Tiere in Afrika entdecken möchte und gerne sich in der Natur aufhält ist hier genau richtig. Für uns war es ein einzigartiges Erlebnis.